Juden. Geld. Eine Vorstellung

Liliane Weissberg

campus
2013

Shylock aus Shakespeares Drama "Der Kaufmann von Venedig " und Nathan aus Lessings Schauspiel "Nathan der Weise" sind zwei völlig unterschiedliche Bühnenfiguren: Der erste repräsentiert den "bösen", der zweite den "guten" Juden. Aber beiden ist auch etwas gemeinsam: Sie sind reich. Die Ausstellung "Juden. Geld. Eine Vorstellung" beschäftigt sich mit einem jahrhundertealten und populären Klischee: "Juden und Reichtum". Sie hinterfragt diese oft als selbstverständlich angenommene Verbindung und untersucht ihre historischen Hintergründe und fiktionalen Auswüchse. Das reich bebilderte Begleitbuch zur Ausstellung stellt in 18 Beiträgen jüdische Geldverleiher, Hoffaktoren, Bankiers und Theoretiker des Kapitalismus und ihr Wirken vor. Die Beiträge konzentrieren sich auf die Juden in Deutschland und auf den Beginn der Neuzeit, der eng mit der Etablierung des kapitalistischen Geldwesens und der Wirtschaftsgeschichte der Juden in Europa verbunden ist.